Als Autorin oder Autor ist es unser Ziel, einen Text zu erschaffen, der sowohl inhaltlich als auch sprachlich überzeugt. Dabei sind Lektorat und Korrektorat unverzichtbare Schritte auf dem Weg zum fertigen Buch. Doch sollten diese beiden wichtigen Aufgaben von derselben Person übernommen werden?
Während das Lektorat sich auf die inhaltliche und stilistische Überarbeitung konzentriert, geht es im Korrektorat um die sprachliche Präzision (Willst du mehr über die Unterschiede zwischen Lektorat und Korrektorat erfahren? Dann sieh dir auch den Artikel an, den ich zu diesem Thema geschrieben habe). Viele Autoren stehen vor der Frage, ob es effizienter ist, beide Arbeitsschritte in die Hände eines einzigen Dienstleisters zu legen oder besser zwei unterschiedliche Personen damit zu beauftragen.
In diesem Artikel zeige ich dir vier gute Gründe, warum es sinnvoll ist, das Lektorat und das Korrektorat von verschiedenen Personen durchführen zu lassen. Diese Trennung sorgt nicht nur für einen professionelleren Bearbeitungsprozess, sondern erhöht auch die Qualität des fertigen Werkes.
Grund 1: Zeitliche und finanzielle Aspekte
An erster Stelle stehen hier die zeitlichen und finanziellen Aspekte. Das Trennen von Lektorat und Korrektorat ermöglichen einen flexibleren Zeitplan und ist dabei oft auch effizienter.
Um zu verdeutlichen, was mit zeitlichen und finanziellen Aspekten gemeint ist, gebe ich dir ein Beispiel. Stell dir eine Thriller-Autorin vor – wir nennen sie einfach mal Anna. Anna arbeitet sei Monaten an ihrem ersten Roman. Nachdem das Manuskript fertig ist, entscheidet sie sich für ein professionelles Lektorat. Der Lektor macht ihr viele wertvolle Vorschläge zur Verbesserung der Charakterentwicklung und des Spannungsbogens. Doch nach dem intensiven Überarbeitungsprozess ist Annas Budget ziemlich aufgebraucht.
Anna weiß, dass ein Korrektorat wichtig wäre, um alle Rechtschreib- und Grammatikfehler zu beseitigen, aber momentan kann sie es sich nicht leisten, den Lektor für eine zusätzliche Runde zu engagieren. Hier zeigt sich der Vorteil, das Korrektorat an eine andere Person zu vergeben. Anna könnte zu einem späteren Zeitpunkt, an dem sie etwas mehr finanziellen Spielraum hat, einen Korrektor beauftragen, der den Text sprachlich verfeinert. So kann sie ihr Budget besser planen und trotzdem sicherstellen, dass das Endprodukt sowohl inhaltlich als auch formal auch höchstem Niveau ist, bevor sie es veröffentlicht.
Oder stell dir vor, Anna schreibt nebenher, aber weil sie vom Schreiben allein nicht leben kann, geht sie einem sogenannten Brot-Job nach. Sie hat also auch keine unbegrenzte Mittel zur Buchveröffentlichung. Vielleicht kann sie sich auch kein ganzes Lektorat leisten, aber wenn sie beide Vorgänge voneinander trennt, kann sie sich, wenn sie sich kein Lektorat leisten kann, wenigstens einen Korrektor mit ins Boot holen und ihr Buch dann trotzdem veröffentlichen.
Grund 2: Unterschiedliche Kompetenzen
Lektorat und Korrektorat erfordern unterschiedliche Fähigkeiten und es ist durchaus sinnvoll, diese Aufgaben von jeweils unterschiedlichen Personen durchführen zu lassen. Denn während ein Lektor sich darauf konzentriert, die Struktur, Logik und den Stil eines Manuskriptes zu verbessern, hat ein Korrektor einen völlig anderen Fokus: Er prüft den Text auf formale Aspekte wie Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und manchmal auch typografische Feinheiten. Diese Aufgabe erfordert wiederrum höchste Detailgenauigkeit und Sprachsensibilität, aber ein weniger tiefes Verständnis der Handlung oder des erzählerischen Kontextes.
Wenn jetzt dieselbe Person sowohl das Lektorat als auch das Korrektorat übernimmt, besteht die Gefahr, dass sie sich zur sehr auf den Inhalt konzentriert und dabei kleinere sprachliche Fehler übersieht. Durch die Trennung der Aufgaben können beide Experten ihr jeweiliges Fachwissen voll ausspielen, was zu einem insgesamt besseren Endprodukt führt. Ein Lektor kann sich darauf verlassen, dass der Text später sprachlich präzise korrigiert wird, und der Korrektor muss sich nicht mit inhaltlichen Aspekten auseinandersetzen.

Grund 3: Frischer Blick
Nach einem intensiven Lektorat ist es nicht ungewöhnlich, dass der Lektor den Text so gut kennt, dass er für kleinere Fehler „betriebsblind“ wird. Rechtschreib- oder Grammatikfehler, die einem unbeteiligten Leser sofort auffallen würden, können dem Lektor nach vielen Überarbeitungen entgehen. Genau hier kommt ein Korrektor mit einem frischen, unvoreingenommenen Blick ins Spiel.
Ein Korrektor, der den Text zum ersten Mal liest, bringt die nötige Distanz mit, um auch die kleinsten formalen Fehler zu entdecken. Diese objektive Prüfung des Manuskripts ist essenziell, um sicherzustellen, dass der Text am Ende sowohl inhaltlich als auch sprachlich einwandfrei ist. Ein neuer Leser, der unvoreingenommen an den Text herangeht, kann ihm somit den letzten Feinschliff verleihen, den ein Lektor nach intensiver Arbeit möglicherweise übersehen könnte.

Grund 4: Reduzierung persönlicher Einflüsse
Lektoren arbeiten oft intensiv und über einen längeren Zeitraum mit einem Manuskript. Dabei kann es vorkommen, dass sie eine enge Bindung zum Text aufbauen und sich stärker mit den Inhalten identifizieren, als es für die objektive Arbeit vielleicht gut wäre. Diese emotionale Nähe kann dazu führen, dass der Lektor bestimmte Änderungen besonders stark befürwortet oder sich sogar persönlich mit dem Erfolg des Textes verbunden fühlt. Das wiederum kann den Bearbeitungsprozess beeinflussen und möglicherweise zu Konflikten führen, wenn die Autorin oder der Autor nicht alle Vorschläge umsetzt.
Ein separater Korrektor, der mit dem Manuskript keine emotionale Verbindung aufgebaut hat, kann dagegen völlig neutral und objektiv arbeiten. Seine Aufgabe ist es, formale und sprachliche Fehler zu finden, ohne sich mit den inhaltlichen Entscheidungen des Autors zu beschäftigen. Diese Unabhängigkeit verhindert, dass persönliche Vorlieben oder Empfindlichkeiten das Endergebnis beeinflussen und stellt sicher, dass der Text nach den letzten inhaltlichen Anpassungen rein auf sprachlicher Ebene optimiert wird. So bleibt die professionelle Distanz gewahrt, die für eine präzise und sachliche Überprüfung unerlässlich ist.
Fazit
Lektorat und Korrektorat sind zwei essenzielle Schritte auf dem Weg zu einem fehlerfreien und überzeugenden Manuskript. Indem man diese beiden Prozesse von unterschiedlichen Personen durchführen lässt, kann man nicht nur von spezialisierten Kompetenzen profitieren, sondern auch sicherstellen, dass der Text objektiv und gründlich überarbeitet wird. Ein frischer Blick und professionelle Distanz garantieren, dass sowohl inhaltliche als auch sprachliche Aspekte optimal bearbeitet werden – ein wichtiger Schritt für jeden erfolgreichen Autor. Wenn du deinem Manuskript den letzten Feinschliff geben lassen möchtest, biete ich dir die Möglichkeit an, mein kostenloses Probekorrektorat in Anspruch zu nehmen.
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